2012-07 : Studie: Weltweiter Markt für Waste-to-Energy boomt weiter


 

                                               Der weltweite Waste-to-Energy-Markt wächst auch in Zeiten der europäischen Finanzkrise kräftig weiter. Derzeit werden weltweit jährlich rund 6,1 Milliarden Euro in Neubau, Modernisierung und Instandhaltung von Müllverbrennungsanlagen investiert. Bis 2016 wird diese Summe auf rund 7,2 Milliarden Euro ansteigen.
Derzeit sind weltweit rund 2.150 thermische Abfallverwertungsanlagen in Betrieb. Sie können knapp 250 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr behandeln. Bis 2016 werden rund 250 neue Waste-to-Energy-Anlagen mit einer Kapazität von rund 70 Millionen Tonnen pro Jahr in Betrieb gehen.
Der dynamische Neubaumarkt für Müllverbrennungsanlagen resultiert aus der zunehmenden Raumnot in wirtschaftlichen Ballungszentren auf der ganzen Welt. Immer weniger Flächen stehen dort für die Abfalldeponierung zur Verfügung. Häufig unterbindet auch die lokale Immobilienwirtschaft, dass größere Flächen als Deponien genutzt werden.

In China ist dieser Prozess derzeit am stärksten ausgeprägt. Im Reich der Mitte werden bereits seit Jahren mehr Verbrennungskapazitäten in Betrieb genommen als in jedem anderen Land der Erde. Zwischen 2012 und 2016 werden in China vermutlich abermals Kapazitäten von rund 40 Millionen
Jahrestonnen neu in Betrieb gehen. Das ist ein neuer Rekord und mehr als die Hälfte des gesamten weltweiten Zubaus.

In Europa werden im gleichen Zeitraum rund 21 Millionen Jahrestonnen Kapazität neu in Betrieb genommen. Das ist weit weniger als in China, monetär bleibt der europäische Markt allerdings am bedeutsamsten. In den kommenden fünf Jahren werden in Europas WtE-Anlagen geschätzt rund
18 Milliarden Euro investiert. In Asien sind es mit rund 12 Milliarden Euro nur zwei Drittel.

Der Grund für diese Unterschiede bei Kapazitäten und Investitionen ist vor allem der deutlich geringere Brennwert des asiatischen Abfalls – bei gleicher Anlagengröße verbrennen die asiatischen Anlagen mehr Abfall. Auch technische und ökologische Standards unterscheiden sich. In Europa kompensieren neue Märkte wie Großbritannien, Polen oder einzelne skandinavische Länder inzwischen den Rückgang der starken Wachstumsmärkte der Vergangenheit (wie Deutschland und die Niederlande).
Die EU-Deponierichtlinie bleibt nach wie vor der wesentliche Markttreiber für den Anlagenzubau in diesen Ländern.
http://www.ecoprog.com/publikationen/energiewirtschaft/waste-to-energy.htm